Let`s go Waldbaden

19. August 2022, Elke Sitta

Brauchen wir Waldbaden?

Also früher sind wir einfach in den Wald gegangen, spazieren mit der Oma, Tschurtscherl (für die Wiener „Bockerl“) sammeln oder mit den anderen Kids aus der Nachbarschaft Bäume klettern. Von „Waldbaden“ war da noch keine Rede. Eins war aber klar – es hat uns gutgetan. Die frische Luft, die Ruhe und Stille im Wald, die Ausgelassenheit, wir waren sorgenfrei und gedankenlos, und am Abend konnten wir schnell und tief einschlafen.

Was hat es nun also auf sich mit dem Waldbaden?

Wer richtig in den Wald eintaucht, der tut gutes für seine Gesundheit. In Japan gilt Waldbaden als Medizin. Dort liegt auch der Ursprung. „Shinrin-Yoku“, übersetzt „Heilsames Waldbaden“, gilt als das Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes zur geistigen und körperlichen Erfrischung. Auch in China ist Waldbaden kombiniert mit Qigong Übungen (Senlinyu) schon Jahrtausendealte Tradition. Waldbaden ist im asiatischen Bereich bereits schulmedizinisch anerkannt und gehört offiziell zur Gesundheitsvorsorge. Ärzte verschreiben die sogenannte „Waldmedizin“.

Schau tief in die Natur, und dann wirst du alles besser verstehen“

Albert Einstein

Das „Eintauchen in den Wald“ heißt sehr langsam unterwegs zu sein. Immer wieder stehen bleiben, hinsetzen und ausruhen. Die Schuhe ausziehen und das Moos unter den Füßen spüren oder auf Baumstämmen balancieren. Die Umgebung achtsam und ohne Bewertung in dich aufnehmen. Die Stille und die Achtsamkeit stehen im Vordergrund und die gesamte Aufmerksamkeit gilt dem Sein im Wald. In Kombination mit Meditation, sanfter Bewegung und verschiedenen Achtsamkeits- und Sinnesübungen schaltet der Körper automatisch einen Gang zurück. Gehirn und Nervensystem schalten in den Entspannungsmodus.

Mitverantwortlich sind die sogenannten Terpene. Das sind, von den Bäumen produzierte Botenstoffe, organische Substanzen und Öle, die wir beim Einatmen aufnehmen und die eine positive Wirkung auf unseren Körper haben.

Waldbaden wirkt

Zahlreiche Studien belegen bereits, dass länger andauernde Waldaufenthalte nachweisbar positive Auswirkungen auf uns Menschen haben.

  • das Wohlbefinden steigert sich
  • die Immunabwehr wird gestärkt
  • der Blutdruck wird gesenkt
  • Stress wird reduziert
  • der Ruhepuls wird tiefer
  • die Konzentration wird geschärft
  • die Gedächtnisleistung nimmt zu
  • die Tatkraft, Vitalität und Energie verbessert sich.

Auftanken im Wald. Alles ist gut wie es ist. Gehen wir in die Ruhe und Stille, dann fühlen wir es im Körper, wenn sich das klopfende Herz beruhigt, der Puls niedriger wird und die Gedanken aufhören laut zu kreischen“

Kathrin Sowa-Mörtl

Verweile ohne Eile! Um auf unsere erste Frage zurückzukommen „Brauchen wir Waldbaden wirklich?“ Probiert es aus und entscheidet selbst. Unsere Fokus.Life Partnerin Mag. Kathrin Sowa-Mörtl ist Waldbadentrainerin. Mit ihr könnt ihr Waldbaden Kennenlernen. Waldbaden als Strategie der Selbstfürsorge!